Menü
Menu

Der gewaltsame Tod von George Floyd in den USA führte weltweit zu Protesten gegen Rassismus und Diskriminierung. In der Sitzung der Stadtverordnetenversammlung der Stadt Rathenow am 24. Juni 2020 stellte Bürgermeister Ronald Seeger ein Positionspapier mit dem Titel „Rathenow für Vielfalt und Toleranz“ vor, um sich diesen Protesten anzuschließen.

 

Alle der 23 anwesenden Mitglieder der Stadtverordnetenversammlung waren eingeladen, dieses Bekenntnis mit ihrer Unterschrift zu unterstützen. Zu den Unterzeichnern gehören neben Bürgermeister Ronald Seeger und dem Vorsitzenden der Stadtverordnetenversammlung Corrado Gursch Mitglieder der Fraktionen Die LINKE / Die PARTEI, der CDU, der SPD / Bündnis 90 / Die Grünen und der Fraktion der FDP / Freie Wähler RN.

 

Positionspapier zum Herunterladen [pdf-Datei, 2,5 MB]

 


 

Rathenow für Vielfalt und Toleranz

 

Die Stadt Rathenow steht als Zentrum des Westhavellandes für Toleranz und den Schutz aller Menschen vor Diskriminierung und Gewalt.

 

In unserer Stadt ist seit der Wiedervereinigung eine bereichernde Vielfalt gewachsen. Menschen vieler verschiedener Nationen sind zu uns gekommen, teils freiwillig, aber auch auf der Flucht vor einer lebensbedrohlichen Lage in der Heimat. Die Integration in unsere Gesellschaft war und ist Chance und Herausforderung zugleich. Der fremden Sprache und unbekannten Umgebung zum Trotz sind diese Neubürgerinnen und Neubürger zu unseren Nachbarn und Freunden geworden. Als unverzichtbare Fachkräfte auf dem Arbeitsmarkt tragen sie zum gesellschaftlichen Zusammenleben und zur positiven wirtschaftlichen Entwicklung bei.

 

Das Westhavelland ist als Naturparadies ein beliebtes Reiseziel. Der Tourismus hat sich zu einem wichtigen Wachstumstreiber und Arbeitgeber entwickelt. Rathenow möchte seine Gäste als gastfreundliche und weltoffene Stadt begrüßen.

 

Die Ermordung von George Floyd in den Vereinigten Staaten zeigt wie stark viele Menschen von Rassismus, Gewalt und Diskriminierung betroffen sind. Proteste auf der ganzen Welt fordern Gleichbehandlung und Toleranz gegenüber allen Kulturen. Wir schließen uns diesen Protesten an und setzen uns für die kulturelle Vielfalt in unserer Stadt ein. Für ein friedvolles Miteinander, darf sich niemand aus der Gesellschaft ausgegrenzt fühlen.

 

Die Zeit des Nationalsozialismus zeigte eindrücklich, wie gefährlich es ist, wenn die Mehrheit schweigt und akzeptiert. Verschiedene Orte in unserer Stadt erinnern an dieses dunkle Kapitel. Auf dem Städtischen Friedhof sind zahlreiche Opfer der Zwangsarbeit begraben. Sie waren in verschiedenen Lagern in der Stadt untergebracht und wurden in den Unternehmen bis ans Ende ihrer Kräfte ausgebeutet. Auch die Erinnerung an die getöteten jüdischen Bürger der Stadt dürfen wir nicht verblassen lassen. Darum tolerieren wir es nicht, wenn gegen Minderheiten gehetzt wird und Menschen bedroht werden. Wir fordern alle Bürgerinnen und Bürger auf, gemeinsam mit uns ihre Stimme zu erheben, wenn sie im Alltag Rassismus und Diskriminierung begegnen.

 

Rathenow, den 24. Juni 2020

 

Ronald Seeger, Bürgermeister

 

Corrado Gursch, Vorsitzender der Stadtverordnetenversammlung


Unterschriften der Mitglieder der Stadtverordnetenversammlung:

 

Daniel Golze

Hartmut Rubach

Karsten Ziem

Wolfram Bleis

Dr. Heinz-Walter Knackmuß

Karin Dietze

Elfie Balzer

Frederike Timme

Diana Golze

Christian Rieck

Dr. Thomas Baumgardt

Jürgen Vogeler

Marcel Böttger