Die Kommunen Rathenow und Stuttgart sind am vergangenen Dienstag in Frankfurt von einer sechsköpfigen Jury als Partner für das Projekt "Sport bewegt Vielfalt - Stadtentwicklung gemeinsam, aktiv gestalten" ausgewählt worden.
Mit dem Projekt möchten der DOSB und die Stiftung "Lebendige Stadt" Expertisen entwickeln, wie Sport und Bewegung mit einer aktiven Stadtentwicklung verknüpft werden kann. Dafür sollen vor Ort neue Kooperationsformen durch die gemeinsame Initiative von Kommunen und Sportvereine entstehen. "Ziel ist es, aktive Begegnungsorte und Bewegungsräume zu schaffen, die eine gelebte, und bewegte Vielfalt in der Kommune fördern", sagt Walter Schneeloch, DOSB-Vizepräsident Breitensport und Sportentwicklung und Jurymitglied.
Die beiden ausgewählten Projektkommunen überzeugten die Jury in den beiden Kategorien "kleine und mittlere Kommune" (Rathenow in Brandenburg) sowie "große Kommune" (Stuttgart). Mit ihren Ideen zur Verknüpfung von Vielfalt, Bewegung und Stadtentwicklung konnten sie sich gegen knapp 90 andere Projektideen aus ganz Deutschland durchsetzen.
"Es ist großartig, dass sich so viele Städte beworben haben. Das zeigt, dass dem Sport eine ganz wichtige soziale Bedeutung bei der Gestaltung von Stadträumen beigemessen wird und vielerorts bereits die Kooperation von Verwaltung und Sport gut funktioniert. Unser Wunsch ist es, damit eine Blaupause zu entwickeln, die andernorts nachgeahmt wird." so Alexander Otto, Kuratoriumsvorsitzender der Stiftung "Lebendige Stadt".
Die Expertinnen und Experten der Jury setzten sich folgendermaßen zusammen: Hans-Jürgen Best (Stadtdirektor der Stadt Essen), Olaf Cunitz (DSK Deutsche Stadt- und Grundstücksentwicklungsgesellschaft mbH & Co. KG), Helga Lukoschat (Vorstandsvorsitzende der EAF Berlin/Diversity in Leadership), Wolfgang Kopitzsch (Vorstandsmitglied "Lebendige Stadt"), Walter Schneeloch (DOSB Vizepräsident Breitensport und Sportentwicklung), Franz Springer (Dezernat Bildung, Kultur und Sport, Deutscher Städtetag), Petra Tzschoppe (DOSB Vizepräsidentin Frauen und Gleichstellung).
Für die beiden Projektkommunen Rathenow und Stuttgart fällt der offizielle Startschuss am 9. und 10. Januar 2017 mit einem Auftakt-Workshop in Frankfurt. Dabei steht noch einmal eine intensive Auseinandersetzung mit dem Thema Vielfalt für alle Beteiligten im Fokus bevor sie dann mit folgenden Inhalten in die Arbeit vor Ort gehen.
Stuttgart
Mittels eines Masterplans wollen Verwaltung, Sportvereine und -verbände gemeinschaftlich bedarfsgerechte und altersspezifische Sport- und Bewegungsangebote schaffen. Die Projektziele bestehen in der Schaffung von zwei innovativen Bewegungsflächen für unterschiedlichste Zielgruppen, die Entwicklung von zehn spezifischen Sport- und Bewegungsangeboten entsprechend Alter und persönlicher Situation sowie der Erarbeitung eines übergeordneten Mitgliedschaftsmodells, das die Kooperation unter Sportvereinen fördert und gleichzeitig den Organisationsgrad erhöht. Federführend für das Konzept sind das Amt für Sport und Bewegung der Landeshauptstadt Stuttgart sowie der Sportkreis Stuttgart und verschiedene Sportvereine.
Rathenow
Im Mittelpunkt der Konzeptidee steht die Schaffung einer betreuten, zentral gelegenen Sport- und Freizeitfläche, die Anlaufstelle und Begegnungsstätte für alle Menschen werden soll. Durch eine große Vielfalt von Angeboten soll eine Vielfalt von Nutzern angesprochen werden. Dazu werden projektbezogen bestehende Netzwerkpartner eingebunden. Federführend für das Konzept sind das Bauamt der Stadt Rathenow sowie der Kreissportbund Havelland.
Gefördert wird das Gesamtprojekt mit einem Volumen von 200.000 Euro von der Stiftung "Lebendige Stadt". Die beiden Projektkommunen erhalten für die Umsetzung von Maßnahmen jeweils 40.000 Euro. Die Laufzeit des Projektes erstreckt sich vom 1. Juli 2016 bis zum 30. Juni 2018, wissenschaftlich begleitet wird das Ganze von der Deutschen Sporthochschule in Köln, Institut für Soziologie und Genderforschung, die einen separaten Abschlussbericht vorlegen wird.
Informationen zum Projekt gibt es auf der Website: <link http: www.dosb.de sportbewegtvielfalt>www.dosb.de/sportbewegtvielfalt
Quelle: DOSB/Lebendige Stadt