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Anlässlich der Internationalen Woche gegen Rassismus liest die Autorin Grit Lemke am Dienstag, dem 15. März 2022, um 18.00 Uhr in der Stadtbibliothek Rathenow, Schleusenplatz 4, aus ihrem Roman „Kinder von Hoy“.

Lemke, geboren in Spremberg, aufgewachsen in Hoyerswerda, arbeitet als Dokumentarfilmregisseurin und Autorin. In ihrem Buch arbeitet sie die Biografie ihrer komplexen Generation auf. Die Handlung spielt im Hoyerswerda der Wendezeit, erst sozialistische Musterstadt im Braunkohlerevier, dann Problemstadt im Umbruch der politischen Wende und den Jahren nach der Wiedervereinigung.

In den sechziger und siebziger Jahren waren sie mit ihren Eltern nach Hoyerswerda gekommen, einer DDR-Musterstadt: aus dem Heideboden gestampft, aus Bauelementen zusammenmontiert. Morgens rollen die Eltern in Schichtbussen davon, die Kinder wachsen in einem großen Kollektiv auf. Die Erzählerin wird Teil der Kultur- und Kunstszene um Gerhard Gundermann, den Springsteen des Ostens. Eine Art proletarische Bohème entwickelt sich: nachts im Kellerclub, morgens im Schichtbus. Doch der Wiedervereinigung folgen Massenentlassungen, und ein latent vorhandener Rassismus gegen in der Stadt lebende Vertragsarbeiter sowie eine schnell erstarkende Rechte führen zu Ausschreitungen. Die Kulturszene bleibt tatenlos, doch auch für sie wird danach nichts mehr sein, wie es war.

In diesem dokumentarischen Roman verschränkt Grit Lemke virtuos die Stimmen der Kinder von Hoy zu einem mitreißenden Zeitzeugenbericht dieser Wendezeit.

Reservierungen werden gern entgegengenommen unter 03385/512683 oder bibliothek@stadt-rathenow.de. Der Eintritt ist frei. Es gelten die Maßgaben der aktuellen Eindämmungsverordnung und daher die 2G-plus-Regel.