Ein besonderes Konzert findet am Freitag, dem 13. Februar, in der städtischen Musikschule statt. Im Rahmen der Reihe "Junge Künstler musizieren", zu der vorrangig ehemalige Schüler eingeladen werden, spielen Musiker der Staatskapelle Berlin im Konzertsaal der Musikschule Schwedendamm1.
Die Idee für dieses Rathenower Konzert hatte die Geigerin Petra Schwieger, deren geigerische Grundlagen in der Rathenower Musikschule gelegt wurden.
Schon wegen der variablen Besetzungen (Bläser, Streicher, Klavier, vom Duo bis zum Sextett) verspricht dieses Konzert interessant zu werden. Gleiches gilt für das Programm, welches hier kurz vorgestellt werden soll.
Die thematische Überschrift "All' Ongarese" (nach ungarischer Art) weckt Assoziationen an feurige Klänge, zündende Rhythmen, aber auch elegische Melodien mit eigentümlicher Melancholie.
Schon J. Haydn fühlte sich vom ungarischen Kolorit inspiriert, als er 1794/95 sein Trio "All' Ongarese" schrieb, mit dem der Konzertabend eröffnet wird.
Die ungarischen Komponisten B. Bartók und Z.Kodály widmeten sich u.a. musikethnologischen Forschungen.
Vielfältige Elemente daraus sind in ihre eigenen Kompositionen eingeflossen. So auch in Bartoks "Kontraste für Violine, Klarinette und Klavier". Das 1938 entstandene Werk schrieb Z.Kodály für zwei außergewöhnliche Musiker Benny Goodman - bekannt als Jazzklarinettist - und für den Geiger Joseph Szigeti.
In allen drei Sätzen sind Volksmusikanklänge zu finden, die als typisch ungarisch aufgefasst werden können.
Ähnliches trifft für Z. Kodális "Sonate Op.4" für Violoncello und Klavier zu, die 1909/10 entstand. Besonders im virtuos - bewegten zweiten Satz arbeitet der Komponist mit melodischen und rhythmischen Formeln, die wohl der ungarischen Volksmusik abgelauscht sind.
Neben Bartok und Kodály ist es E.v.Dohnányi, der die neuere ungarische Musik geprägt hat. Als Abschluss des Konzertabends erklingt sein 1935 geschriebenes "Sextett für Violine Viola, Violoncello und Klavier", einem Werk von enormer klanglicher Intensität. So manche Passage erinnert an die Musiksprache von J. Brahms, der bekanntlich selbst gern "All' Ongarese" komponiert hat.