Liebe Bürgerinnen und Bürger der Stadt Rathenow, vor uns liegt das Weihnachtsfest und der Wechsel in ein neues Jahr. Die kommenden Tage sind geradezu geschaffen, um innezuhalten, an Vergangenes zu denken und Pläne für die Zukunft zu schmieden. Weihnachten ist die Zeit der Besinnung, die Zeit, in der Sie sich Ihrer Familie und Ihren Freunden widmen und an Menschen denken, denen es nicht so gut geht.
Die Wunschzettel der Kinder sind geschrieben und sie warten jetzt ungeduldig auf den Weihnachtsmann. Wir Erwachsenen stellen fest, dass die letzten Monate wieder wie im Fluge vergangen sind. In diesen Tagen fragen wir uns, was hat das alte Jahr gebracht und was wird das neue Jahr für uns bringen, für unsere Familie, aber auch für unsere Stadt und unser Land.
Unsere Stadt feierte in diesem Jahr ihr 800-jähriges Bestehen. Und wie wir gefeiert haben!
Los ging es im Januar mit der Festveranstaltung im Dom zu Brandenburg und zeitgleich im Haveltorkino in Rathenow. Im Kino lief ein Film über unsere Stadt, der aus verschiedenen Beiträgen zusammengeschnitten wurde und so die vergangenen 70 Jahre eindrucksvoll darstellte. Die Menschen, die an diesem Januartag im Kino waren, sahen längst vergangene Ansichten der Stadt und auch die Ergebnisse der eingeschlagenen Stadtentwicklung mit Landes- und Bundesgartenschau in jüngster Zeit. Auf Grund der großen Nachfrage gab es bereits zwei weitere Aufführungen und im Januar 2017 ist der dritte Kinotag geplant. Bisher haben sich gut 2.000 Rathenowerinnen und Rathenower den Film angeschaut und ich hoffe, dass noch viele weitere Besucher dazu kommen.
Mit der Eröffnung der Optikparksaison, übrigens die zehnte Saison!, fand der erste Rathenower Brückenlauf statt. Zahlreiche Läuferinnen und Läufer folgten dem Aufruf des Vereins für Leichtathletik Rathenow und sie nahmen an diesem Tag das Gelände des Optikparks, die Weinbergbrücke und den Weinberg läuferisch in Beschlag.
Der Bootskorso im August bleibt ebenfalls unvergessen. 70 große und kleine Boote auf dem Wasser und weit mehr als 2.000 Zuschauer entlang der Havel dokumentieren, was unsere Stadt mit ihrem Wasserreichtum und den damit verbundenen Wassersportmöglichkeiten zu bieten hat.
Der Höhepunkt im Festjahr war eindeutig der Festumzug am 10. September. Knapp 1.000 Darstellerinnen und Darsteller liefen die 2,9 Kilometer durch die Stadt und begeisterten die Zuschauer mit ihren Kostümen, mit ihren geschichtlichen Darstellungen und einfach mit ihrer guten Laune. Die Berliner Straße bis auf den letzten Platz gefüllt, so viele Menschen habe ich persönlich noch nie an dieser Stelle gesehen.
Ein Erfolg war auch die Vortragsreihe "8 für 800". Es gab in diesem Rahmen acht interessante und spannende Vorträge zu unserer Geschichte über das ganze Jahr verteilt. Alle acht Veranstaltungen waren so gut besucht, dass bereits über eine Fortsetzung im kommenden Jahr nachgedacht wird.
Am 28. Dezember folgt letztendlich der Abschluss des Festjahres mit der Jubiläumsgala im Kulturzentrum Rathenow. Der bisherige Ansturm auf die Eintrittskarten zeigt, dass viele Rathenower gemeinsam den 800. Geburtstag unserer Stadt an diesem Tag feiern wollen.
Neben den genannten Veranstaltungen gab es viele weitere größere und kleinere Höhepunkte im Jubiläumsjahr. Insgesamt fanden über 70 Veranstaltungen in diesem Jahr statt, die mit dem 800-jährigen Bestehen verbunden waren.
Mein Dank gilt an dieser Stelle den Organisatoren, den unzähligen freiwilligen Helfern und den Unternehmen für den Einsatz und die Realisierung des Jubiläumsjahres.
Ein weiteres beherrschendes Thema war der Kauf des Rathauses in der Berliner Straße 15. Selten gab es in den letzten Jahren eine so emotional geführte Diskussion zu einem Thema in Rathenow. Ich bin froh, dass der Kauf des Rathauses jetzt beschlossen ist und somit eine über viele Jahre hinweg geführte Debatte beendet wurde.
Die Haushaltslage blieb wie in den Vorjahren auch in diesem Jahr leider angespannt. Nichtsdestotrotz werden weiterhin Investitionen in der Stadt durchgeführt. In diesem Jahr wurde mit dem Neubau einer Kindertagesstätte begonnen; die Fertigstellung ist im kommenden Jahr geplant. Ebenso gehört die Sanierung der Grundschule "Am Weinberg" im kommenden Jahr zu den längst notwendigen Maßnahmen.
Mit den Mitteln aus dem Investitionsprogramm für finanzschwache Kommunen werden 2017 und 2018 weitere wichtige Vorhaben umgesetzt. Hierzu zählen unter anderem die Sanierung der Kita "Haus der kleinen Strolche", die Sanierung der Kita "Die kleinen Philosophen" und Sanierung der Außenanlage der Kita "Jenny Marx". Die Investitionen im Bereich der Kindereinrichtungen und Schulen sind aus meiner Sicht enorm wichtig, denn auf der einen Seite gibt es hier bereits einen Investitionsstau. Auf der anderen Seite sollen unsere Kinder die bestmöglichen Bedingungen für ihren Kita- und Schulalltag vorfinden.
Bedanken möchte ich mich zum Jahresende für die Unterstützung in vielen Bereichen. Natürlich bei den einheimischen Unternehmen, die Jahr für Jahr viele Projekte freiwillig fördern. Ohne diese Unterstützung würden zahlreiche Ideen nicht zur Umsetzung kommen. Damit positionieren sich die Unternehmen klar und deutlich zu ihrer Stadt, zu ihrer Region und helfen vielen Vereinen.
Des Weiteren gilt mein Dank allen, die in den letzten zwölf Monaten mitgewirkt haben an der Gestaltung unserer Stadt: den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Stadtverwaltung, den Mitgliedern der Stadtverordnetenversammlung, den verschiedenen Bürgerinitiativen sowie allen Bürgerinnen und Bürgern, die sich engagieren, die in Vereinen oder zum Beispiel in der Feuerwehr, dem THW, dem Seniorenrat, dem Kinder- und Jugendparlament, bei der Polizei oder in den Kirchen, um nur einige zu nennen, aktiv sind und sich konstruktiv einbringen in unsere Gesellschaft.
Mögen die verbleibenden Tage in diesem Jahr Ihnen allen viel Freude, Besinnung und Zeit für die Familie und Freunde bringen.
Ich wünsche allen Rathenowerinnen und Rathenowern ein gesegnetes und friedvolles Weihnachtsfest ohne Hektik und Trubel und für 2017 vor allem Gesundheit, Glück, Erfolg und die Erfüllung Ihrer Wünsche.
Es grüßt Sie herzlich
Ihr Bürgermeister
Ronald Seeger