Liebe Bürgerinnen und Bürger,
Weihnachten steht vor der Tür und ein außergewöhnliches Jahr geht zu Ende. Die Coronapandemie hat unseren Alltag reichlich auf den Kopf gestellt. Diese gemeinsam erlebten vergangenen Wochen und Monate schweißen uns aber auch zusammen. Es zeigt sich deutlich, wie wichtig es ist, aufeinander zu achten und gegenüber dem Nächsten aufmerksam zu sein.
Im Jahr 2020 haben unsere Stadt, unser Land und sicher auch jede einzelne Familie ganz neue Erfahrungen machen müssen und neue Herausforderungen gemeistert – vom Tragen der Alltagsmaske bis hin zum Heimunterricht der Kinder. Ich bedanke mich bei allen Bürgerinnen und Bürgern für ihr Verständnis und für ihre Bereitschaft, die notwendigen Einschränkungen im Alltag und im sozialen Miteinander zu unterstützen, um sich gemeinsam gegen das Coronavirus zu stellen.
Besonders dankbar sind wir in diesen Tagen für die Menschen, die in ihrem Beruf im unermüdlichen Einsatz sind. Denen, die sich tagtäglich für ein funktionierendes Gesundheits- und Pflegesystem und die Versorgung mit den notwendigen Dingen des Alltags einsetzen, gilt unser größter Respekt. Nicht erst seit der Coronapandemie leisten diese Menschen in sozialen und gesundheitlichen Berufen ein hohes Pensum. Mit den steigenden Infektionszahlen geraten sie in vielen Teilen des Landes bereits an ihre Belastungsgrenzen und darüber hinaus.
Ich bitte daher alle Rathenowerinnen und Rathenower, einen Beitrag gegen die Verbreitung des Coronavirus zu leisten. Jetzt ist jeder Einzelne gefordert, Kontakte zu reduzieren und sich an die verschärften Eindämmungsmaßnahmen zu halten. Wir stehen an einem kritischen Punkt. Können wird den Anstieg der Infektionszahlen nicht stoppen, werden unsere Krankenhäuser überlastet und wahrscheinlich zahlreiche weitere Todesfälle zu beklagen sein.
Die derzeitigen Einschränkungen des öffentlichen Lebens sind eine wirtschaftliche und teils existenzbedrohende Belastung für die Unternehmen, Geschäfte und Gastronomie in unserer Stadt. Umso wichtiger ist es, dass der erneute Lockdown Wirkung zeigt, um weitere einschneidende Maßnahmen zu einem späteren Zeitpunkt zu verhindern.
Neben dem bestimmenden Thema der Pandemie brachte das Jahr 2020 jedoch auch vielversprechende Veränderungen mit sich und zahlreiche Vorhaben in der Stadt wurden erfolgreich umgesetzt. Insbesondere im Bereich der Schulen und sozialen Infrastruktur gab es hohe Investitionen und wesentliche Verbesserungen. Dazu gehört die Fertigstellung des umfangreichen Umbaus und der Sanierung des ehemaligen Rathauses in der Jahnstraße 34 zu einem Hort. Für die Kinder der Grundschule „Friedrich Ludwig Jahn“, die nun über einen größeren und moderneren Hort verfügen, ist das natürlich eine große Freude.
In diesem Jahr wurden auch die Weichen für weitere umfassende Projekte gestellt. Die Vorbereitung und Planung der Neugestaltung des Schulhofes der Grundschule „Am Weinberg“ und des Außengeländes des Jahn-Campus wurden vollendet. Ab dem nächsten Jahr kann mit den Arbeiten begonnen werden. Auch die Planungen des umfangreichen Umbaus und der Sanierung der Grundschule „Otto Seeger“ in Rathenow West konnten als Voraussetzung für den Baustart im nächsten Jahr abgeschlossen werden.
Für die Kameradinnen und Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr Rathenow wurden mit der Sanierung von wesentlichen Teilen der Feuerwache und der Beschaffung einer neuen Drehleiter sowie eines Tanklöschfahrzeuges bessere Bedingungen für ihren Einsatz geschaffen. Die Erweiterung der Feuerwachen in Semlin und Böhne sind bereits in Planung, um den gewachsenen Erfordernissen aufgrund der guten Mitgliederentwicklung in den Ortswehren Rechnung zu tragen.
Für die Kultur und den Sport war es ein durchweg schwieriges Jahr. Unser Lokalsport stand vor großen Herausforderungen, da immer wieder Sportstätten geschlossen wurden. Den Rathenower Sportvereinen gilt meine Anerkennung, da sie verständnisvoll, verantwortungsbewusst und solidarisch mit der Situation umgegangen sind. Sie haben in der Krise Ideenreichtum bewiesen und vor allem den Kindern und Jugendlichen alternative Bewegungsangebote unterbreitet.
Ich danke allen, die sich hauptamtlich oder ehrenamtlich für das Wohl der Kinder und Jugendlichen unserer Stadt engagiert habe. Alle Lehrer, Erzieher und Jugendarbeiter standen ihnen in schwierigen Alltagssituationen als Ansprechpartner zur Seite und haben ihren Beitrag zum gesunden Aufwachsen der Jugend geleistet.
Trotz der Schließung von Kultureinrichtungen und der Einschränkung von Veranstaltungen ist es der Stadt gelungen, einzelne Lichtblicke in das Veranstaltungsjahr 2020 zu bringen. Mit den Rathenower Kleinkunsttagen im September wurde gemeinsam mit dem Veranstalter ein neues Konzept in der Innenstadt getestet. Auch die Aktion „Rathenow aus Licht“ bringt etwas Glanz in die Adventszeit. Ich hoffe, dass alle Kulturschaffenden ihre Zuversicht behalten und trotz Corona im Jahr 2021 neue und innovative Projekte präsentieren. Im Januar startet die Stadt eine Onlinebefragung zur „Kultur in Rathenow“, um Impulse zu sammeln.
In diesem Jahr hätten wir gern das 30. Jubiläum der Städtepartnerschaft zwischen Rathenow und Rendsburg mit Begegnungen zwischen den Bürgerinnen und Bürgern unserer Städte gefeiert. Ich bin dankbar, dass unter besonderen Vorkehrungen zumindest die Feierlichkeiten zum 30. Jahrestag der deutschen Einheit am 3. Oktober gemeinsam mit einer Delegation unserer Partnerstadt aus dem Norden stattfinden konnten.
All die kleinen und großen Erfolge und die gute Entwicklung in unserer Stadt sind die Verdienste der Menschen, die in Rathenow und den Ortsteilen leben.
Ich bedanke mich für die vertrauensvolle Zusammenarbeit in diesem herausfordernden Jahr bei den Mitgliedern der Stadtverordnetenversammlung, bei den Unternehmerinnen und Unternehmern, bei der Feuerwehr, der Polizei, den Vereinen, den Kirchen und natürlich bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Stadtverwaltung, um nur einige zu nennen.
Zum Jahreswechsel möchte ich optimistisch auf das Jahr 2021 blicken. Mit Zusammenhalt und Mut werden wir die Herausforderungen des neuen Jahres meistern. Ich wünsche allen Rathenowerinnen und Rathenowern ein friedvolles Weihnachtsfest und für das neue Jahr Gesundheit, Zufriedenheit und Erfolg.
Es grüßt Sie herzlich
Ihr Bürgermeister
Ronald Seeger