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Gedenkveranstaltung zum Novemberpogrom

Am 9. November 2022 legten der Bürgermeister Jörg Zietemann, der Vorsitzende der Stadtverordnetenversammlung Corrado Gursch und weitere Mitglieder der Stadtverordnetenversammlung sowie Bürgerinnen und Bürger vor der ehemaligen Synagoge in der Wilhelm-Külz-Straße in Rathenow Blumengebinde zum Gedenken an die Opfer der Novemberpogrome nieder.

„Der 9. November 1938 ebnete den Weg in einen der dunkelsten Kapitel deutscher Geschichte. Der Antisemitismus wurde offizielle Staatspolitik. Die Nationalsozialisten riefen öffentlich zur Zerstörung jüdischer Geschäfte und Synagogen auf“, sagte Jörg Zietemann in seiner Ansprache.

In der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 wurden im Deutschen Reich über 1400 Synagogen in Brand gesetzt und mindestens 8000 jüdische Geschäfte sowie unzählige Wohnungen verwüstet. Fast 100 Juden kamen in dieser Nacht gewaltsam ums Leben. In den Folgetagen wurden etwa 30.000 jüdische Männer verhaftet und in Konzentrationslager verschleppt. Die Nacht wird als Wendepunkt betrachtet, der später in den Holocaust und damit zur Ermordung fast sechs Millionen europäischer Juden führte.

Auch Rathenow war Schauplatz dieser Verbrechen. Die Synagoge in der Wilhelm-Külz-Straße wurde im Innern samt Thoraschrein und Thora-Rollen zerstört. Rathenower Bürger jüdischen Glaubens wurden festgenommen und in Konzentrationslager verschleppt.