Am 12.02.2015 um 17.00 Uhr findet auf dem Kirchberg in Rathenow eine ungewöhnliche Präsentation statt. An der Hauswand des Büros des Tourismusvereins Westhavelland werden per Beamer-Projektion die originellsten studentischen Bebauungsvorschläge für die Freifläche am Chor der Sankt-Marien-Andreas-Kirche der interessierten Öffentlichkeit vorgestellt. Zu der Veranstaltung laden die Potsdam School of Architecture mit Prof Klaus Theo Brenner, seine 20-köpfige Studierendengruppe und das Rathenower Bauamt ein. Die Veranstaltung findet im Freien statt - so können die Bebauungsvisionen der Studenten am besten mit dem städtebaulichen Umfeld verglichen werden. Ein kleiner Imbiss und Glühwein sorgen jedoch für einen Hauch Behaglichkeit.
Ab dem 13.02.2015 bis Ende März kann im Chor der Sankt-Marien-Andreas-Kirche zu den regulären Öffnungszeiten die komplette Ausstellung zu diesem Thema besichtigt werden. Die Ausstellung enthält auch die Entwürfe, die bei der Präsentation aus zeitlichen Gründen nicht gezeigt werden können.
Hintergründe:
Die Fläche am Chor der Sankt-Marien-Andreas-Kirche ist eine Brachfläche, die durch das Wüten im 2. Weltkrieg und die anschließende Baupolitik in Rathenow entstand. Das 1.200 m² große Areal ist Baureif und liegt inmitten des historischen Herzens der Stadt. Direkt neben der mächtigen Backsteinkirche, der malerischen Kirchbergbrücke über den Alten Hafen und den noch verbliebenen historischen kleinen Häusern der Altstadt gelegen, ist es eine berufliche Herausforderung für jeden Architekten und eine Chance für Liebhaber unter den Bauherren. In einem gemeinsamen Projekt haben die Stadt Rathenow und die Potsdam School of Architecture über zwei Dutzend Bebauungskonzepte erarbeitet, die die weite Spanne der Neubebauung umreißen. So werden Varianten vorgeschlagen, in denen expressionistisch moderne Gebäude die Lücke in der Altstadt füllen sollen. Andere sehen sehr traditionell gestaltete Häuser vor. Eine Mischung aus Miet- u. Eigentumswohnungen sowie Einfamilienhäusern mal mit Geschäften und Tiefgarage unterlagert, mal mit Gärten und neuen kleinen Gässchen soll neues Leben auf den Kirchberg bringen. Als Inspirationen dienten mal Venedig, mal die Schweiz oder deutsche Beispiele und natürlich immer der Geist des Kirchbergensembles. Einige der Entwürfe haben durchaus das Zeug als Grundlage für eine Rahmenplanung genutzt zu werden. Die Stadt Rathenow erhofft sich von diesem Projekt, dass sowohl in der Stadt und Region, vielleicht sogar darüber hinaus Interessenten auf die Fläche aufmerksam werden und mit dem nötigen Feingefühl eine Wiederbebauung vornehmen. Dabei ist es unerheblich, ob ein Gesamtinvestor für die komplette Fläche allein auftritt oder Parzellen gebildet werden, die von Privatpersonen bebaut werden - die Qualität des Vorhabens entscheidet darüber, wer ran darf und wer nicht.